Willkommen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, zu einer neuen Folge 17grad – Radio zur Weiterentwicklung anthropologischer Diskurse.
Vor rund drei Jahren wurde auf dem einstigen Schmuddelsender RTL II die amerikanische TV-Serie „Bionic Woman“ erstmals in Deutschland ausgestrahlt, die wiederum drei Jahre vorher in den USA auf NBC ihre Serienpremiere gefeiert hatte. Die nach acht Teilen bereits wieder eingestellte Reihe war das Remake der Mitte der Siebziger produzierten Serie „Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau“ und handelt von einer bei einem Unfall schwer verletzten jungen Frau, die, um ihr Leben zu retten, in einem geheimen Labor mit so genannten bionischen Prothesen und Ersatzorganen ausgestattet wird. Nanotechnische Anthrocyten beschleunigen ihren Heilungsprozess, sie wird zu einer äußerst leistungsfähigen Agentin.
Der Topos des durch technische Innovationen optimierten menschlichen Körpers ist in Film und Literatur ein durchaus gängiges Szenario, ob nun im Star Trek-Universum – man denke an Jordis Visor in den Next Generation Folgen, die Borg im Voyager-Kosmos – oder beim jüngsten Jason Bourne-Nachfolger „Das Bourne-Vermächtnis“, in dem Jeremy Renner einen gentechnisch gepimpten Agenten spielt. Gar nicht zu reden von den mannigfaltigen Comicsuperhelden wie Iron Man oder den Fantastischen Vier.
Auch wenn nicht alle kreativen Ideen aus populärer Science- und Social-Fiction den Weg in die hiesige irdische Gesellschaft finden, können wir doch feststellen, dass es mittlerweile eine Fülle von technischen Innovationen gibt, die vor einigen Jahrzehnten noch völlig undenkbar erschienen.
Unter dem zusammenfassenden Begriff Transhumanismus berührt dabei die Debatte über technologisch unterstützte biologische Optimierungen des Menschen zahlreiche Diskurse der Medizin, der Philosophie, der Politik, der Kommunikationswissenschaften, der Genetik aber auch der Ethik und der Evolutionstheorie, um nur einige wenige zu nennen.
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