Wäre die aktuelle 17grad-Sendung von Guido Knopp, hieße sie „Hitlers Biere“. So aber ist sie ganz schlicht mit „Bier im Nationalsozialismus“ betitelt und beschließt unsere Bier-Trilogie.
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Wäre die aktuelle 17grad-Sendung von Guido Knopp, hieße sie „Hitlers Biere“. So aber ist sie ganz schlicht mit „Bier im Nationalsozialismus“ betitelt und beschließt unsere Bier-Trilogie.
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Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, oder für diese Sendung besser: liebe Zielgruppe,
Sie werden sich erinnern, in der letzten Sendung hatten wir Sie aufgefordert, eigene Themenvorschläge für die heutige Sendung einzureichen, denn die Chefredaktion hatte beschlossen, dass wir die Interaktion mit Ihnen intensivieren müssen.
Dem Aufruf sind viele von Ihnen gefolgt und haben uns auf allen Rückkanälen mit einer Fülle von Anregungen versorgt, die wir heute aufgreifen. Wir danken allen, die uns über Facebook, Twitter, per Mail und einige gar per Postkarte mit ihren Wünschen versorgt haben. Dies ist Ihre Sendung.
All jene, die heute noch nicht zum Zug gekommen sind, versprechen wir, die Aktion „Wünsch Dir ein Thema, 17grad setzt es adäquat um“ gelegentlich zu wiederholen.
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„Trunksucht war ein Hauptbestandteil der nationalsozialistischen Ideologie“ (Hjalmar Schacht in seiner Zeugenaussage beim Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß, 30.4.1946)
17grad präsentiert Ihnen in der Reihe 17grad Vorgelesen das 4. und 5. Kapitel von Josef Kurths 1945 erschienener Groteske „Bierdimpfels Revolution – Der Suff als Weltanschauung“.
Der Autor schrieb „Bierdimpfels Revolution“ nach eigenen Angaben in den Monaten März/April 1933 „als eine Rotte klobiger Burschen sich wieder einmal anschickten deutsche Geschichte zu brauen. […] Der letzte Rest von Staunen, der meinem verständnisbereiten Gemüt noch verblieben war, galt nun all‘ denen, die sich in wilder Gier um das neue Gebräu rauften und nicht nur Glückseligkeit, sondern ihren solventen Rausch davon fanden.“
Und hier noch eine wichtige Mitteilung für alle Radionovela-Addicts: Infolge ungeahnter Entwicklungen in Überall verschiebt sich die Ausstrahlung der 5. Folge der Staffel II von „Überall – Die Radionovela“ um einen Monat. Das tut uns fürchterlich leid. Aber wir können es nun mal nicht ändern.
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Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wieder einmal begrüßen wir Sie zu einer Stunde 17grad – Radio zur Wiedererlangung der Deutungshoheit.
Aus vielen Umfragen und Erhebungen wissen wir, liebe Rezipienten, dass Sie so ungefähr in unserem Alter sind und auf ähnliche lebensweltliche Erfahrungen zurückgreifen wie die meisten unserer Redaktionsmitglieder. Um es auf den Punkt zu bringen: Sie waren, als an der Ostküste der Vereinigten Staaten von Amerika der Punk erfunden wurde, in einem Alter, in dem Sie kulturelle Unangepasstheit für aufregend hielten, in dem Sie sich – fortwährend oder sporadisch – Gedanken über gesellschaftliche Unterdrückungsverhältnisse machten. Sie interessierten sich für Anarchismus, Alkoholkonsum und waren sich recht sicher, dass das alles so nicht ewig weitergehen würde. Was auch immer. Aus diesen Umfragen, aber auch durch unsere Facebook-Aktivitäten wissen wir eine Menge über Sie, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer. Und deswegen, quasi aus Quotengründen, möchten wir Sie heute an die Hand nehmen und mit Ihnen dreieinhalb Dekaden zurückgehen. Ins New York der Mitsiebziger Jahre des letzten Jahrtausends.
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Du bis die eine, welche Malz wässert hingebreitet auf dem Grunde
Die edlen Hunde halten Könige selbst fern
Du bist die eine, welche tränket das Malz
Es steigen die Wogen und fallen
Du bist die eine, welche Maische bringet auf schilferne Matten,
Kühle steigt auf und obsiegt
Du bist die eine, welche beidhändig Kessel füllt mit süßer Bierwürze
Mit Honig braust du und mit Wein
Den Filterbottich, gar erquicklich klingend
Richtest du in angemessener Weise auf
Und wenn du ausschenkst das gefilterte Bier
ist es, als ob Tigris und Euphrat anbranden
Herzlich Willkommen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, zur heutigen Sendung der Redaktion 17grad.
Soeben hörten Sie einen Auszug der sumerischen Hymne an Nikasi. In diesem mehrere tausend Jahre alten Werk wird in lyrischer Form der Vorgang des Bierbrauens beschrieben. Beim Bierbrauen werden die Zutaten Wasser, Malz und Hopfen miteinander vermischt und teilweise durch Hefe biochemisch verändert.
Der eigentliche Brauprozess beginnt mit dem Maischen. Dabei wird Wasser auf etwa 60°C erwärmt und das geschrotete Malz hinzugefügt. Die so entstandene Maische wird unter ständigem Rühren je nach Verfahren bis auf etwa 75°C erhitzt. Enzyme setzen die Stärke aus dem Malz in Malzzucker um.
Sobald die gelöste Stärke vollständig verzuckert ist, wird die Maische im Läuterbottich geläutert. Die Würze, also der flüssige, vergärbare Teil der Maische, und der Malztreber werden voneinander getrennt, anschließend die Würze in der Kochpfanne mit Hopfen gekocht.
Dem so entstandenen Sud wird die klare Anstellwürze entzogen und in einem Kühler auf die optimale Gärtemperatur abgekühlt, sodann je nach Biersorte die passende Hefekultur zugesetzt.
Obergärige Hefesorten vergären bei Temperaturen zwischen 18°C und 24°C, untergärige bei 8°C bis 14°C. Bei der alkoholischen Gärung setzt die Hefe den in der Würze gelösten Zucker zu Ethanol und Kohlendioxid um.
Nach der Hauptgärung, die etwa eine Woche dauert, muss das Jungbier noch etwa vier bis sechs Wochen nachgären und lagern, wird danach in der Regel nochmals gefiltert und schließlich in Flaschen, Fässer oder Dosen abgefüllt.
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In Deutschland, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, hat man sich mittlerweile dann doch ein wenig daran gewöhnt, dass in dem einen oder anderen Ort Juden ansässig sind. Und auch, wenn ein partiell kluger Mann einen noch klügeren einmal mit den Worten zitiert hat: „Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen.“ ist doch, was das Thema angeht, eine gewisse, nennen wir es: Routine eingekehrt, im Verhältnis von Teutonia und Synagoge.
Es gibt Gedenkfeiern und Ansprachen, Städtepartnerschaften und Steh-Empfänge, Mahnmale und Kochbücher für die koschere Küche.
Ein bisschen aufgeregter wird das Ganze schon noch, wenn der jüdische Staat in den Fokus des deutschen Betrachters gerät. In der zurückhaltenderen Variante emotional-humanistischer Politgefühlsaufwallung darf Israel zwar weiter existieren, sollte sich bei der Verteidigung seiner Einwohner aber merklich zurücknehmen. Überhaupt ist das Bild des sich selbst verteidigenden Juden offensichtlich für viele schwerer zu ertragen als die Ornamente der Opfer im Zuge der Befreiungen der Konzentrationslager.
Dass das Bild des wehrlosen Juden ein zwar häufig goutiertes aber eben doch nur ein Klischee ist, belegen nicht nur die jüdischen Brigaden in der britischen Armee während der II. Weltkriegs, sondern auch die Geschichte jüdischer Gangster Anfang des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten. Rich Cohen hat in seinem Buch Murder Incorporated die Historie eben jener Szenerie jüdischer Mobster respektive Mafia eindrucksvoll und vor eigenem familiären Hintergrund beschrieben. Einer der bekanntesten und in vielen Filmen und Serien Beschriebener dürfte dabei Meyer Lansky sein. In der folgenden Stunde wollen wir Ihnen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, jene Szenerie näher bringen, die in ihrer Umgehensweise mit Faschisten durchaus auch für die heutige Zeit von einigem Interesse sein könnte.
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Liebe Freundinnen und Freunde! Liebe Angehörige! Sehr verehrter Herr Staatssekretär! Kameraden!
Ein Aufschrei der Entrüstung ging durch die Gesellschaft, als Herr Verteidigungsminister Thomas de Maizière Anfang des Jahres seinen Plan zur Einführung eines Veteranentages in Deutschland der Öffentlichkeit präsentierte. Kopfschüttelnd nahmen wir die ablehnenden Kommentare zur Kenntnis, welche ihm aus der Medienlandschaft entgegenschallten.
Ein Veteranentag passe nicht nach Deutschland, hieß es. Von unangemessenem Pomp war die Rede, das Gespenst einer remilitarisierten Gesellschaft wurde beschworen und der Begriff „künstlich aufgepfropft“ fiel.
Wir hingegen, Interessengemeinschaft Veteranentag in Deutschland IVID, unterstützen den Vorschlag des Herrn Verteidigungsministers, wir unterstützen ihn vehement … aber nicht vorbehaltlos.
Hier sind unsere Forderungen.
Und verpassen Sie auf gar keinen Fall die erste Folge der zweiten Staffel von Überall – DIE Radionovela.
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Willkommen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, zu einer neuen Folge von 51° – Der Sendung rund um den Ball. Ja, ihr habt richtig gehört: dank der Unterstützung durch unsere Gastredaktion aus der Hauptstadt der ewigen Zweitligisten ist 17° heute dreimal so gut. Und dreimal so schnell: während die anderen ihre EM erst in den nächsten Wochen abhalten, dreht sich bei uns bereits heute alles um das runde Leder.
Ein Feuilletonist der Süddeutschen Zeitung sinnierte einmal, das Bedürfnis nach einer Einheit von Zeit, Ort und Handlung sei in früheren Epochen etwa von Gladiatorenkämpfen oder dem klassischen griechischen Drama erfüllt worden. Heute hingegen spiele der Fußball diese Rolle, und dass sei auch der Grund für seine enorme und ungebrochene Popularität.
Die teilweise unbändig anmutenden Emotionen, die sich bei nationalen und internationalen Fußballereignissen entladen und sich etwa in martialischen sogenannten „Schlachtgesängen“ manifestieren (allen voran das deutsche „Sieg!“) zeugen tatsächlich von solch archaischen Emotionen. Verhindert das
Fußballspiel, dass diese in Krieg oder andere Formen der gewaltsamen Auseinandersetzung umschlagen? Ist das Fußballspiel also eine zivilisatorische Errungenschaft, Teil eines cultural engeneering, das – wenn auch oft vergeblich – versucht, solche Gefühle zu kanalisieren?
Liebe Zuhörerin, lieber Zuhörer: bleibe am Apparat.
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Buchmessen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, sind eine aufregende Sache. Selbst wenn man gar nicht vor Ort ist, weil einem das bildungsbürgerliche Gewusel auf den Keks geht oder die Hotelzimmerpreise nicht zur aktuellen Einnahmesituation passen.
Im Vorfeld derartiger Veranstaltungen gibt es eine Fülle von Literaturbeilagen in der Tagespresse, das Feuilleton überschlägt sich mit Lobpreisungen und Verrissen, Auszeichnungen werden vergeben, überall wird das Hohelied des Buchdrucks gesungen, kurzum: die schreibende Zunft wirkt immer ein bisschen aufgeregt und wir nutzen die Gelegenheit, ob der zweifellosen Vielfalt der präsentierten Lesevorschläge einen Blick in unsere häuslichen und umfangreich bestückten Ikea-Regale zu werfen und uns zu fragen, ob man nicht das ein oder andere Exemplar holzhaltiger Bedruckstoffe entsorgen sollte. Wie eigentlich jedes Jahr landen die besonders schlecht formulierten, langweiligen oder gar ärgerlichen Bücher natürlich nicht im Müllcontainer. Sie wandern einer unerklärlichen Gewissensentscheidung folgend in die Abstellkammer, die nie benutzte Flohmarktkiste oder, dem Unfug der Tauschringe nicht unähnlich, im Treppenhaus mit dem Hinweis „zu verschenken“.
Es gibt natürlich auch Werke, die man zwar zunächst aus ihrer angestammten Umgebung reißt, nur um sie dann wieder vorsichtig zurückzustellen, ein fast lautloses „nein, Du nicht“ auf den Lippen. Meistens hat man vorher einen kurzen Blick hineingeworfen und festgestellt, dass man sich a) kaum an den Inhalt erinnert und deshalb eigentlich sofort genau dieses Buch erneut lesen müsste, oder b) sowieso noch nie reingeschaut hat, obwohl Maike vor sechs Jahren beim Geburtstagsessen eine so engagierte Widmung in den Umschlag gekritzelt hat.
So, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, erging es uns anlässlich der gerade zu Ende gegangen Buchmesse. Wir stöberten also in diesem und in jenem Wälzer, rieben uns manchmal verwundert die Augen, welche Perlen des Wahnsinns sich in unserem Besitz befanden, um ein andermal erfreut unser noch immer einziges Lieblingsbuch herauszuziehen und genüsslich Zitat an Zitat zu reihen.
An diesem für uns wahrlich erhebenden Schauspiel wollen wir Sie nun teilhaben lassen, ergänzt um die Standardformulierungen der Rezensionsindustrie, denn: so oder so ähnlich trägt es sich zu. Täglich. Überall.
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Auszüge aus einem Vortrag von Thomas Ebermann zum Thema „Kultur des Widerstands – Vergegenwärtigung deutscher Täterschaft und Gedenken“ vom 24. Januar 2012 im Rahmen der Hamburger Ringvorlesung „Vergegenwärtigung von Erinnerung – Fragen und Antworten zum Gedenken an die Opfer der NS-Herrschaft“.
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