Willkommen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, zu einer neuen Folge von 51° – Der Sendung rund um den Ball. Ja, ihr habt richtig gehört: dank der Unterstützung durch unsere Gastredaktion aus der Hauptstadt der ewigen Zweitligisten ist 17° heute dreimal so gut. Und dreimal so schnell: während die anderen ihre EM erst in den nächsten Wochen abhalten, dreht sich bei uns bereits heute alles um das runde Leder.
Ein Feuilletonist der Süddeutschen Zeitung sinnierte einmal, das Bedürfnis nach einer Einheit von Zeit, Ort und Handlung sei in früheren Epochen etwa von Gladiatorenkämpfen oder dem klassischen griechischen Drama erfüllt worden. Heute hingegen spiele der Fußball diese Rolle, und dass sei auch der Grund für seine enorme und ungebrochene Popularität.
Die teilweise unbändig anmutenden Emotionen, die sich bei nationalen und internationalen Fußballereignissen entladen und sich etwa in martialischen sogenannten „Schlachtgesängen“ manifestieren (allen voran das deutsche „Sieg!“) zeugen tatsächlich von solch archaischen Emotionen. Verhindert das
Fußballspiel, dass diese in Krieg oder andere Formen der gewaltsamen Auseinandersetzung umschlagen? Ist das Fußballspiel also eine zivilisatorische Errungenschaft, Teil eines cultural engeneering, das – wenn auch oft vergeblich – versucht, solche Gefühle zu kanalisieren?
Liebe Zuhörerin, lieber Zuhörer: bleibe am Apparat.
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