Am 27.06.2001 wurde in Hamburg Süleyman Taşköprü Opfer eines rassistischen Mordes.
Süleyman Taşköprü ist das dritte der zehn bekannten Mordopfer des NSU, jenem rechtsterroristischem Netzwerk, welches bis zu seiner Selbstenttarnung 2011 außerdem für 43 Mordversuche, drei Sprengstoffanschläge und 15 Raubüberfälle verantwortlich zu machen ist.
Auch nach dem Ende des Prozesses gegen Beate Zschäpe und einige wenige NSU-Unterstützer sind weder die Hintergründe der Tat noch der NSU-Komplex aufgeklärt, und viele Fragen bleiben offen.
Die von institutionellem Rassismus geleiteten Ermittlungen der Sicherheitsbehörden, die falschen Verdächtigungen der Polizei und deren unkritische, stigmatisierende Übernahme durch die Medien, sowie die bereitwillige Akzeptanz dieser Erklärungen durch die Gesellschaft, machen deutlich, dass wir beim Thema Nationalsozialistischer Untergrund nicht allein von staatlichem Versagen sprechen müssen, sondern von einem gesellschaftlichen.
Auch in Hamburg muss ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingerichtet werden, wie er bislang von der Hamburgischen Bürgerschaft verweigert wurde. Im Zuge dessen müssen auch die Akten des Hamburger Landesamts für Verfassungsschutz und die Verstrickungen in die Szene mit V-Personen offengelegt werden. Die Familie Taşköprü muss für die institutionell rassistischen Ermittlungen und die erlittene Rufschädigung angemessen von der Stadt Hamburg rehabilitiert und entschädigt werden. Zukünftig müssen Polizei und Staatsanwaltschaft bei Gewaltverbrechen gegen Migrant_innen und People of Color von einem rassistischen Hintergrund ausgehen bis das Gegenteil bewiesen ist.
Im Folgenden hört Ihr ein Interview, das wir mit Caro Keller von NSU-Watch geführt haben.
In Gedenken an Süleyman Taşköprü, ermordet vor 20 Jahren durch den NSU.
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