Im Zuge der Auseinandersetzung mit identitären und essentialistischen Gesellschaftskonzepten von Links wie Rechts spielt ein Begriff eine wiederkehrende und erhebliche Rolle, dem wir auch in alltäglichen Sphären immer wieder begegnen: der Begriff des „Authentischen“, der „Authentizität“. Wer sich vorgeblich nicht verstellt, wer angeblich ungefiltert redet, wer seine Musik noch von Hand macht, gilt als authentisch. In vielen sozialen und politischen Milieus ist dieses Adjektiv positiv konnotiert.
Es wird suggeriert, es gäbe einen unverrückbaren menschlichen Wesenskern, ein wahres Ich. Nicht, dass dieser Kern bei allen gleich wäre, ist die Annahme. Aber wenn sich die behauptete oder wenigstens angenommene Existenz dieses Kerns mit der Außenwirkung einer Person, ihrem Sprechen, ihrem Auftreten, ihrer Wirkung zu decken scheint, dann gilt das als authentisch und somit als gut und ehrlich.
Musikalische Eindeutigkeiten steuern bei: The Saxophones, Natalie Merchant, Bobby Bare Jr., The White Buffalo, Colter Wall, Courtney Barnett & Kurt Vile, Big Thief
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