Seit vielen Jahren hält sich im Wirtschaftsleben die Prämisse, dass so genannte „gemischte Teams“ erfolgreicher und effizienter agieren, als homogene. Die gemischten Teams sind, so geht die Erzählung, leistungsstärker und insbesondere: innovativer. Ihre Problemlösungskompetenz ist höher, ihr Beitrag zur positiven Unternehmensentwicklung ausgeprägter.
Auf welche Merkmale sich nun die Mischung bezieht, variiert dabei. Es kann um Alter, um Geschlecht aber auch um ethnische Zuordnungen und weitere Themen gehen.
In vielen Unternehmen, aber auch in der öffentlichen Verwaltung und in Organisationen der sozialen Arbeit werden seit langem Diversity-Trainings angeboten, um die innerorganisatorische Dynamik zur Bildung derartiger gemischter Teams zu befördern.
Die Trainings richten sich häufig an die mittlere Führungskräfteschicht und machen in der Regel Themen rund um die ethnische Zuordnung zum Schwerpunkt. Dabei wird von der simplifizierenden Grundannahme ausgegangen, dass lediglich verinnerlichte individuelle Vorurteile und Stereotype der Potentialausschöpfung gemischter Teams im Weg stehen.
Ob diese idealtypischen Teams überhaupt erfolgreicher wären oder sind und ob die vorgelagerten Diversity-Trainings nicht ihrerseits eine kulturalistische Segregation befördern, bleibt normalerweise unbesprochen.
Der Politik- und Verwaltungswissenschaftler Dr. Sebastian Tillmann hat sich mit den Themen aus dem Blickwinkel der Organisationsforschung beschäftigt. Sein Beitrag „Diversity in der Praxis – zwischen Evidenz und Aktionismus“ ist die Basis dieser Sendung. Wer den vollständigen Aufsatz im Original lesen möchte, besorge sich den Band „Probleme des Antirassismus“ aus der Edition Tiamat.
Besprochen wird das Thema auch mit: Queens of the Stone Age, Scott McMicken and The Ever-Expanding, My Baby, Depeche Mode, Arctic Monkeys, King Gizzard & The Lizard Wizard
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