Was sich heutzutage links nennt, besteht in der Hauptsache aus einer vulgären dichotomischen Weltsicht antiimperialistischer Prägung, die aus den 1980er Jahren hinübergerettet wurde.
Die globalen ökonomischen und gesellschaftlichen Veränderungen der letzten 4 Jahrzehnte bleiben dieser Weltsicht verschlossen.
Dazu treten universitäre postkoloniale Geschichtsdeutungen mit starkem Hang zur antisemitischen Hysterie sowie nach dem 7. Oktober ein Kulturmilieu, das, Arm in Arm mit der BDS-Bewegung, den Juden – soweit der sich nicht als Anti-Zionist versteht – aus dem öffentlichen und manchmal auch realen Leben entfernt sehen möchte.
Progressive und emanzipatorische Denkrichtungen sind derzeit lediglich als Abwehrkämpfe präsent, so honorig sie auch im Einzelnen sein mögen.
In Bezug auf die globalen sozio-ökonomischen Abhängigkeitsverhältnisse basieren die erstgenannten Denkmodelle auf der simplifizierenden Annahme, dass weltweite Unterdrückungs- und Ausbeutungsverhältnisse allein auf dem Gegensatz zwischen Norden und Süden, zwischen entwickelter und nicht entwickelter Welt, basieren. Dieser Gedankenkosmos fußt zu einem erheblichen Teil auf der sogenannten Dependenztheorie, einem Versuch aus den 1950er und 60er Jahren, die weltweiten riesigen Unterschiede in den Entwicklungen von Ländern oder ganzen Kontinenten zu erklären und zu kritisieren.
Die Dichotomien werden ebenfalls durchbrochen von: Congo Cowboys, BCUC, Mdou Moctar, Bombino, Lalalar und Peter Somuah.
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