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99 Rambo

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer: wem unsere letztjährige Reihe zum Thema „Deutschland“ noch in Erinnerung ist, dem wird unsere Affinität zum Film ebenfalls noch präsent sein.
Nach den antisemitischen Konotationen der deutschen Heimatfilme nach 45 und dem größten Desaster der Zelluloidgeschichte „Deutschland – der Film“ beschäftigen wir uns heute mit einer Filmreihe, die, mit den geeigneten Werkzeugen untersucht und interpretiert, in völlig neuem zivilisatorischen Licht erscheint. Freuen Sie sich auf 60 Minuten mit John Rambo durch die Dialektik der Aufklärung.

98 Deutschland – der Film

Standing Ovations, Tränen der Rührung und Freude, Schlangen vor den Kinokassen, als gäbe es Begrüßungsgeld: Kaum ein Film der letzten Jahre wurde so einhellig gefeiert. „Fulminant“, „Ein deutsches Jahrhundertwerk“, „Kino der Superlative“ und „Wir sind Film“ lauteten die Schlagzeilen. Kanzlerin, Bundes- und DFB-Präsident brachen in Jubel aus.
Sie, verehrte Zuhörerinnen und Zuhörer, ahnen längst, worum es geht. Es geht um „Deutschland – der Film“, den Blockbuster des Jahres 2009. Die Euphorie über diese teuerste, langwierigste Produktion deutscher Filmgeschichte, besetzt mit vermeintlich hochkarätigen Schauspielern, können wir nicht teilen. „Deutschland“ ist schlicht und ergreifend ein schlechter Film. Die Story seicht, langatmig, absehbar, bei der Kamera hat Leni Riefenstahl Patin gestanden, einzig und allein die Stunts können überzeugen – doch wir wollen nicht vorgreifen. Begleiten Sie die 17grad-Kulturredaktion eine Stunde lang auf einen Streifzug durch erschreckende Abgründe und kurze Lichtblicke, kurz: durch das übelste Machwerk der Farbfilmära: „Deutschland“.